Mit diesem Bibelvers wurde Schwester Rose Schwarz 1965 in der Kirche von St. Chrischona als Diakonisse eingesegnet. Und diese Segensspur zog sich wie ein roter Faden durch ihr ganzes Leben. Schon in ganz jungen Jahren hatte sie ihr Leben bewusst unter Gottes Führung gestellt. Oft hat Gott sie auf Wegen geführt, die sie sich unter keinen Umständen selbst ausgesucht hätte. „Sei ganz mein oder lass es ganz sein“, dieser Anfrage Gottes an ihr Leben hat sie sich gestellt und ihr Leben unter Gottes Führung verbracht.
Wir möchten Sie gern teilhaben lassen an den Erinnerungen von Pastorin Annah Nzoka:
„Ich habe Schwester Rose Schwarz 1982 das erste Mal in der Mulango Bibelschule getroffen. Sie arbeitete damals im Auftrag des Gesundheitsministeriums und half dabei, Apotheken zu eröffnen. Eine dieser Apotheken war in der Gemeinde Orma in Tana River. Wir haben uns gegenseitig geholfen und sind dabei Freunde geworden.
Nachdem ich die Bibelschule verlassen hatte, wurde ich 1984 krank. Als sie davon hörte, besuchte sie mich zuhause und sorgte dafür, dass ich ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich wurde mehrere Wochen lang im Kijabe Missionskrankenhaus behandelt. Schwester Rose bezahlte alle meine Rechnungen und brachte mich wieder nach Hause.
Wir blieben in Verbindung, und sie kam immer wieder zu Besuch. Als meine Kinder älter wurden, bot sie mir ihre Hilfe an, um die Schulgebühren für die High School aufbringen zu können. Sie interessierte sich für meine handgefertigten Körbe und verkaufte sie für mich. Von dem Erlös konnte ich die Gebühren und andere notwendige Dinge für die Familie bezahlen. Nach der High School half sie meinen drei Töchtern bei der Aufnahme an der Krankenpflegeschule Kijabe.
1992 wurde hier vor Ort ein Kirchenneubau begonnen. Sie kam zur Grundsteinlegung und unterstützte uns mit Geldspenden aus ihrem Freundeskreis bis zur Einweihung im Jahre 1999. Wir sind sehr dankbar und werden uns immer an ihre unermüdlichen Anstrengungen erinnern, das Projekt zu vollenden. All dies geschah zur Ehre Gottes.
Im Jahr 1998 startete mein Mann (Pastor Paul Nzoka) ein Projekt, um Waisen mit Nahrungsmitteln und anderen notwendigen Dingen zu unterstützen. Schwester Rose war sehr interessiert an dem Projekt und machte Fotos von den ungefähr 250 Kindern. Wir kamen überein, eine Partnerschaft zum Wohle dieser Kinder einzugehen.
Am Anfang war der Name des Projektes „Gnade Gottes“, später änderten wir den Namen auf „Neema ya mungu“. Die Zahl der unterstützten Kinder wuchs auf 600. Schwester Rose sammelte Spenden für diese Kinder und überwies sie auf ein Konto hier in Kenia.
Von diesen Spenden zahlen wir unter anderem die Schulgebühren für die Kinder und die Studiengebühren für Jugendliche, die Kurse am Polytechnikum in Schneiderei, Maurerhandwerk, Schreinerei und anderen Berufen besuchen. Zwei unserer Jugendlichen haben die Bibelschule bereits abgeschlossen, einer wird seinen Abschluss nächstes Jahr erlangen.
Dieses Projekt hat vielen Kindern geholfen, geistlich zu wachsen und ihr Leben zu meistern. Wir danken Gott für diese Partnerschaft mit unseren deutschen Freunden vom Vorstand des Projektes. Es warten noch viele Kinder auf unsere gemeinsame Hilfe.
Was kann ich über Schwester Rose sagen? Sie war wie meine ältere Schwester, eine treusorgende Freundin für mich und meinen Mann und eine liebevolle Mutter für meine Kinder und die Waisen.“
Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebhaben.
2.Timotheus 4 ,6 - 8
In der vor uns liegenden Advents- und Weihnachtszeit wollen wir uns dankbar an Schwester Rose erinnern, an ihre Verbundenheit mit unseren afrikanischen Brüdern und Schwester, an ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft und Liebe. Unsere Trauer dürfen wir vor Gott bringen. Alles Belastende, was uns auf der Seele liegt, können wir getrost in Gottes Hände geben und uns auf den Weg zur Krippe machen. Wir sind dabei in guter Gesellschaft mit Maria und Josef, mit den drei Weisen, die dem Stern folgen, mit den Hirten, die ihre Herden verlassen.
Ihnen, liebe Freunde unserer Aidswaisen, danken wir für alle Gebete und Gaben. Der Herr segne Sie dafür.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Liebe Grüße,
Antje Müller
Mitglied des Vereins Neema ya Mungu
Gerne können Sie auch noch die Biographie von Sr. Rose bei Herrn Sonnemann bestellen – eventuell auch als Weihnachtsgeschenk?
In eigener Sache:
Angesichts des Todes von Sr. Rose und der momentan politisch instabilen Situation in Kenia bemühen wir uns als Vorstand, uns neu auszurichten und eine neue Begegnungsebene mit den Geschwistern in Kenia zu schaffen. Trotzdem werden wir die Kinder gerade in der Weihnachtszeit nicht allein lassen und die üblichen Weihnachtszuwendungen möglich machen – danke, wenn Sie uns dabei unterstützen. Bitte beten Sie mit uns um Frieden und Sicherheit in Kenia.
Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir aus personellen Gründen zukünftig leider keine Einzelspenden mehr bestätigen können. Selbstverständlich erhalten Sie zum Jahresbeginn eine Jahresspendenbescheinigung.
Das haben wir wieder auf unserer Keniareise erlebt. Wir dürfen unseremgroßen treuen Gott danken!
Am 22.Februar starteten Manfred Wägerle, Bernhard Heyl und ich, Veronika Schaal, zu einer weiteren Reise zu unserem Aidswaisenprojekt. Manfred Wägerle war das letzte Mal schon dabei, aber für Bernhard Heyl war es das erste Mal. Wir wurden wie gewohnt von Pastorin Annah (Projektleiterin vor Ort) und ihrem Sohn Jackson in Nairobi abgeholt. Auf unserer mehrstündigen Fahrt ins Kambaland, wo Neema ya Mungu beheimatet ist, unterbrochen durch mehrere Stopps für Einkäufe auf diversen Märkten, sahen wir schon, dass es immer trockener wurde, je weiter wir nach Osten fuhren. Das Land lechzt nach der Regenzeit. Die Zeit dafür ist jetzt gekommen und hoffentlich werden die Niederschläge reichlich ausfallen.
Wir kamen bei Dunkelheit wohlbehalten an. Es ist ein Segen, dass Jackson ein so guter Fahrer ist, da die Straßen gegen Ende eher mit Schlaglöchern versehene Pisten werden. Es war ja nun unser erster Besuch seit Sr. Roses Tod. Wir verbrachten einige Zeit damit, uns über Sr. Roses Wirken in Kenia auszutauschen. Für Annah und ihre Familie war es sehr wichtig, nochmals von Sr. Rose verbal Abschied zu nehmen, da sie leider bei der Beerdigung nicht dabei sein konnten.
Am Sonntag gingen wir mit Pastorin Annah in ihre Gemeinde und konnten verbindende Grußworte sagen. Bernhard Heyl teilte einige Gedanken über die Jahreslosung. Wir wurden mit hineingenommen in ein fröhliches Programm aus Singen und Tanzen.
Abends übergaben wir die Geschenke und Spenden für Annah und das Projekt. Wir brachten wieder Unterwäsche und Kleidung mit und noch ein paar Kleinigkeiten für Annah persönlich und Ihre Familie. Alles wurde dankbar angenommen. Wir erfuhren, dass es an Weihnachten für die Kinder ein besonderes Lebensmittelpaket und Unterwäsche gab.
Am nächsten Morgen begannen die Gespräche mit Timothy, dem Manager, Annah und den Verantwortlichen. Dabei erfuhren wir, dass der Generator für die Brunnenpumpe defekt sei und leider nicht mehr repariert werden kann. Er wurde wohl schon des Öfteren repariert und ist nun völlig unbrauchbar. Daher gibt es auch seit einigen Wochen kein Wasser mehr aus dem Brunnen. Timothy hatte inzwischen Angebote für Solaranlagen eingeholt. Wir brachten sofort auf den Weg, dass die Pumpe auf Solarenergie umgestellt wird. So kann das Wasser in Kürze wieder fließen. Leider sind in der Zwischenzeit die meisten der kleinen Setzlinge vertrocknet, so dass alles erneut angesetzt werden muss. Gott sei Dank konnte Annah trotzdem etwas Mais ernten. Auch für die Bevölkerung in diesem Gebiet kann nun der Brunnen wieder zum Segen werden, da der einzige andere Brunnen in erreichbarer Nähe salzig ist und das Wasser sonst über weite Strecken transportiert werden muss.
Auch haben wir einen Laptop für Timothy mitgebracht, so dass er – nun technisch gut ausgerüstet –die notwendige Verwaltung noch klarer strukturieren kann.
Am nächsten Tag trafen wir uns mit Jakob, unserem Buchhalter vor Ort. Er macht schon einige Jahre für uns die Buchhaltung in Kenia und zwar in sehr gewissenhafter und zuverlässiger Weise. Bernhard Heyl übergab ihm ein neues Buchhaltungsprogramm, mit welchem die Abrechnungen für uns in Deutschland noch transparenter werden sollen.
AmNachmittag besuchten wir auch noch zwei Familien in ihren Hütten.
In einer leben 3 Waisen bei ihren Großeltern. Besonders gefreut hat es mich zu sehen, dass 3 Bäume aus unserer Baumschule, darunter auch ein Moringabaum, dort auf ihrem Grundstück gepflanzt wurden und trotz der großen Trockenheit überlebt haben – sichtbare Hoffnungszeichen!
Am nächsten Morgen um 9 Uhr trafen wir uns mit dem Komitee der Projekts vor Ort. Es besteht aus 3 Pastoren, 2 Betreuern, Annah, ihrem Mann Paul und ihren Söhnen. Seit neuestem ist auf unser Anraten auch der Buchhalter Jakob mit dabei.
Einige der Komitee-Mitglieder hatten schon eine mehrstündige Anfahrt hinter sich. Die nächste große Aufgabe für das Komitee wird die Vorbereitung der geistlichen Woche sein, die auch dieses Jahr in der Woche nach Ostern durchgeführt wird. Es werden wieder 180 - 200 Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren erwartet. Bitte denken Sie auch im Gebet daran. Es ist immer wieder aufs Neue eine sehr große geistliche und verantwortungsvolle Herausforderung.
Letztes Jahr konnten einige Jugendliche das Projekt verlassen, und nun sind wieder Kapazitäten für Neuaufnahmen frei. Annah hat schon eine ganze Warteliste von Anwärtern. Es ist so ein Segen, dass all die Kinder durch Ihre Spenden versorgt werden können. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank dafür!!
Ferner gibt es einige Jugendliche, die durchaus die Qualifikation für die Oberschule haben. Es ist so schön, dass wir auch so begabte Kinder im Projekt haben. Wir baten um genauere Angaben und werden Sie, liebe Freunde, dann auch darüber informieren, gerade weil Bildung ein großer Segen ist und eine bessere Zukunft ermöglicht.
Nach dem Mittagessen ging es in einer mehrstündigen Fahrt wieder zurück nach Nairobi
Leider hatten wir am letzten Abend noch ein sehr unschönes Erlebnis in Nairobi. Als wir zum Essen gingen wurde in Bernhard Heyls Hotelzimmer eingebrochen. Es wurde seine Kamera mit dem Großteil unserer Fotos zur Dokumentation der Arbeit gestohlen. Dennoch blicken wir voller Dankbarkeit auf unsere Zeit in Kenia zurück. Auf alle Bewahrung, Begegnungen und Gespräche.
Ich danke Ihnen allen ganz herzlich für all Ihre Unterstützung durch Gebete und Spenden in diesem so großartigen und segensreichen Liebeswerk Gottes.
Veronika Schaal
Mitglied des Vorstands
Kontaktperson:
Bernhard Heyl
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